Biografische Notizen
Beat Weyeneth (*1959) absolvierte eine Berufsausbildung zum Schreiner und lernte zugleich Gitarrenbau. Bis zum Aufbau einer eigenen Werkstatt vertiefte er seine Kenntnisse in Instrumentenbauwerkstätten und Bildhauerschulungen.
Seit 1986 führt Beat Weyeneth eine eigene Instrumentenbauwerkstatt. Zu Anfang entwickelte er verschiedene Holzklanginstrumente, Streichpsalter und Harfen, sowie ein erstes Lithophon. Die vertiefte Beschäftigung mit den Naturtonreihen führte zum Bau und zum Spielen von Alphörnern und der slowakischen Hirtenflöte Fujara. In jahrelangen Weiterbildungen in Gesang, Trommel, Flöten und Saiteninstrumenten verfeinerte er seine musikalischen Fähigkeiten.
Seit 2001 konzentrierte Beat Weyeneth sein Forschen und Schaffen auf die Entwicklung von Instrumenten aus Klangsteinen. Dieser künstlerische Weg mit Klangsteinen begann mit der Klangerforschung unbearbeiteter Steine von seinen Streifzügen aus den Bergen. Es zeigte sich bald, dass nur sehr wenige Gesteinsarten zur Erzeugung eines reichhaltigen Klangspektrums verwendbar sind.
Sein erstes gestimmtes „Lithophon“ bestand aus einfach behauenen Steinplatten. Es folgte ein langer Weg der experimentellen Forschung, in der er eine Vielfalt von Instrumenten und Methoden der Steinklangerzeugung entwickelte, beziehungsweise vorhandene Instrumente verfeinerte. Heute reicht das Spektrum an Instrumenten von kunstvoll und ästhetisch gestalteten Steinplatten zu formschönen chromatisch gestimmten Konzertinstrumenten, die sich auch für das Zusammenspiel im Ensemble mit anderen Musikern eignen.
Parallel zur Entstehung dieses einzigartigen Instrumentariums begann eine Konzerttätigkeit im Solospiel, sowie im Ensemble mit anderen Musikern. In unterschiedlichen Projekten im In- und Ausland, wie „Werkstatthören“, Klangperformance, Konzertreihen, Theatermusik und musikalische Begleitung von Erzählungen, entfaltete sich der künstlerische Werdegang von Beat Weyeneth.
Der Bau und die Weiterentwicklung seiner Instrumente einerseits und die künstlerisch-musikalische Entfaltung im Spiel der Instrumente andererseits bedingen sich gegenseitig und ergeben ein fruchtbares Wechselspiel. Dieses eröffnet dem Autodidakten Beat Weyeneth einen kreativen Raum, der ihm ermöglicht, immer wieder Neues zu schaffen.
Nach langjähriger Tätigkeit im Raum Bern, lebt und arbeitet er seit 2010 in der Ostschweiz.